Die Europäische Kommission hat ihre Untersuchung zur Umgehung von Antidumpingzöllen für Birkensperrholzimporte aus Russland abgeschlossen. Auf der Grundlage der Untersuchungsergebnisse weitet die Kommission die Antidumpingzölle in Höhe von 15,8 % auch auf Lieferungen aus der Türkei und Kasachstan aus. Die betroffenen Importeure werden voraussichtlich rückwirkend Zölle in Höhe von 10 Mio. Euro entrichten müssen.
Die Europäische Kommission hat ihre Untersuchung zur Umgehung von Antidumpingzöllen für Birkensperrholzimporte aus Russland abgeschlossen. Die Antidumpingverordnung wurde ursprünglich im November 2021 eingeführt, um unlauteren Handelspraktiken entgegenzuwirken.
Die Kommission kam zu dem Schluss, dass die Antidumpingmaßnahmen auf Birkensperrholzimporte aus Russland systematisch umgangen werden, indem die Produkte über Kasachstan und die Türkei geleitet werden. Beide Länder sind bisher nicht als maßgebliche Birkensperrholzexporteure in Erscheinung getreten.
Die Einzelheiten der Untersuchung und die Ergebnisse wurden am 14. Mai im Amstsblatt der EU veröffentlicht.
Die Erkenntnisse der Kommission, die zur Ausweitung der Antidumpingzölle führten, sind ein entscheidender Schritt im Kampf gegen eine Vielzahl rechtswidriger Praktiken.
Zunächst bedeutet dies, dass die nationalen Zollbehörden rückwirkend Zölle erheben werden, wobei die Importeure schätzungsweise 10 Mio. EUR sofort zu entrichten haben.
Darüber hinaus werden die Ergebnisse gemeinsame Durchsetzungsinitiativen auslösen, an denen nationale Behörden und das Europäische Amt für Betrugsbekämpfung beteiligt sind, um potenziellen Zollbetrug, die Nichteinhaltung der EU-Holzhandelsverordnung und die Umgehung von Sanktionen in großem Stil aufzudecken. Betroffene Akteure, wie Importeure, Händler und eine Reihe von Endverbrauchern in der EU, müssen aufgrund dieser Untersuchungen und Kontrollen mit zusätzlichen Sanktionen rechnen. Für die an solchen Aktivitäten Beteiligten werden schwerwiegende Konsequenzen und rechtliche Folgen zur Anwendung kommen, die im Rahmen verschiedener rechtlicher Rahmenbedingungen – einschließlich strafrechtlicher Bestimmungen in mehreren EU-Ländern – durchgesetzt werden können.
Die Erkenntnisse der Kommission führten zur Ausweitung der Antidumpingzölle auf SÄMTLICHE Importe von Birkensperrholz aus den beiden Ländern. Die rasche Einführung dieser Maßnahmen ist deutliches Zeichen dafür, dass die EU nicht nur für einen fairen Handel eintritt, sondern auch die illegale Umgehung von nun sanktioniertem Konfliktholz verhindern will.